Myanmar
Burma und Myanmar sind eigentlich zwei Varianten derselben Bezeichnung. Die Schreibweisen Burma (englisch ausgesprochen) und davon abgeleitet Birma (in Deutschland) entsprechen dem birmanischen Namen Bama ['bɐma] mit verhältnismässig dumpfem „a“ als erstem Vokal.
Myanmar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Viertel der Menschen lebt unter der Armutsgrenze, auf dem Land ist es sogar ein Drittel. Jedes dritte Kind hat nicht genug zu essen.
Kinder werden verschleppt und nach Thailand gebracht, um ohne Bezahlung als Sklaven auf Fischkuttern zu arbeiten. Im Gegenteil, sie häufen sich Schulden an. Sie erleben immer wieder, wie Arbeitskameraden bei Befehlsverweigerung oder Fluchtversuchen erschossen werden. Manchen gelingt nach Jahren die Flucht, und so können sie diese grausamen Geschichten weitererzählen.
Myanmar ist seit einigen Jahren eines der Länder mit besonders hoher Aids-Zuwachsrate, die von der Junta lange bestritten wurde, was das Problem verschlimmerte. Ursachen sind vor allem die Prostitution, besonders in Rangun, und die verbreitete, da traditionelle Drogenabhängigkeit, die infolge der nach dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg eingetretenen gesellschaftlichen Zerrüttung noch verschärft wird. Bei der Ernährung der Bevölkerung konnten starke Fortschritte gemacht werden. 2015 waren 16,9 % der Bevölkerung unterernährt. Im Jahr 2000 waren es noch 48,1 % der Bevölkerung.
Das Land ist besonders reich an Rohstoffvorkommen wie etwa Erdöl, Erdgas, Kohle, Wolfram, Zinn, Zink, Kupfer, Platin, Blei, Eisen, Antimon, Kalkstein und Marmor. Auch allerlei Edelsteine wie Rubine, Jade, Saphire und sogar Diamanten lagern in den Minen Myanmars. Doch wie in vielen anderen Entwicklungsländern, so profitiert die Bevölkerung auch hier wenig vom Abbau der Bodenschätze.
